Der Junge im gestreiften Pyjama : eine Fabel

Boyne, John, 2007
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Schulbibliothek BSZ Landwied
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Medienart Buch
ISBN 978-3-596-85228-4
Verfasser Boyne, John Wikipedia
Beteiligte Personen Jakobeit, Brigitte Wikipedia
Systematik JE - Jugenderzählungen/Romane
Schlagworte ab 12
Verlag Fischer-Taschenbuch-Verl.
Ort Frankfurt a. M.
Jahr 2007
Umfang 266 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe John Boyne. Aus dem Engl. von Brigitte Jakobeit
Annotation Das KZ Auschwitz aus der Perspektive eines Kindes. (ab 14) (JE) Weder Buchumschlag noch Verlagsbeilage geben Hinweise auf die Thematik dieses Textes. Erst im Laufe der Lektüre erfahren wir - sehr verklausuliert - aus der Perspektive des 9-jährigen Bruno, was passiert: Brunos Familie (Vater, Mutter, Gretl (13), Bruno (9), Dienstmädchen) zieht von Berlin nach Auschwitz, Brunos Vater ist der neue Lagerkommandant. Bruno freundet sich mit einem gleichaltrigen Jungen "in einem gestreiften Pyjama" an. Er sieht Schmuel jeden Nachmittag, obwohl er bis zum Treffpunkt am Zaun eine gute Stunde laufen muss. Auch die stundenlange Abwesenheit beider fällt ein Jahr lang niemandem auf. Der inhaftierte Junge besorgt schließlich für Bruno einen zweiten Pyjama, damit ihn dieser einmal im KZ "besuchen" kann. Es kommt, wie es kommen muss: Beide werden selektiert, einzig Brunos Schuhe und ein Kleiderhaufen bleiben am Zaun zurück. Und niemand ahnt, was geschehen ist. Dies kann freilich auch ein jugendlicher Leser nur schwer erahnen. So kann Bruno komischerweise die Worte "Führer" und "Auschwitz" weder korrekt aussprechen noch ihre Bedeutung erkennen. Er verwendet stattdessen die Begriffe "Furor" und "Aus-Wisch". Ein einziges Mal wird der Hitler-Gruß erwähnt, die Begriffe "Juden" oder "Konzentrationslager" kommen z.B. im Text überhaupt nicht vor. All dies dient natürlich dazu, die LeserInnen im Unklaren zu lassen und so Spannung zu erzeugen. John Boyne nimmt mit dieser Strategie jedoch Kinder und Jugendliche nicht ernst. Einerseits entspricht nämlich das Verhalten des Protagonisten nicht dem eines 9 bis 10-jährigen Kindes. Andererseits ist es schwierig, für den Roman ein passendes Zielpublikum auszumachen: 12-Jährige haben nicht unbedingt das nötige Vorwissen, um den Text zu verstehen, für ältere Jugendliche gibt es bessere und realistischere Texte (z. B. die Tagebücher von Anne Frank und Peter Ginz). Erwachsene LeserInnen finden die Erzählperspektive sicher interessant, es gibt durchaus auch beeindruckende Szenen (Gespräche mit Eltern und Personal, Benimmregeln), sobald der englischsprachige Autor jedoch die NS-Problematik behandelt, bedient er sich vieler Klischees und wird gänzlich unrealistisch. *bn* Silvia WestreicherDas KZ Auschwitz aus der Perspektive eines Kindes. (ab 14) (JE) Weder Buchumschlag noch Verlagsbeilage geben Hinweise auf die Thematik dieses Textes. Erst im Laufe der Lektüre erfahren wir - sehr verklausuliert - aus der Perspektive des 9-jährigen Bruno, was passiert: Brunos Familie (Vater, Mutter, Gretl (13), Bruno (9), Dienstmädchen) zieht von Berlin nach Auschwitz, Brunos Vater ist der neue Lagerkommandant. Bruno freundet sich mit einem gleichaltrigen Jungen "in einem gestreiften Pyjama" an. Er sieht Schmuel jeden Nachmittag, obwohl er bis zum Treffpunkt am Zaun eine gute Stunde laufen muss. Auch die stundenlange Abwesenheit beider fällt ein Jahr lang niemandem auf. Der inhaftierte Junge besorgt schließlich für Bruno einen zweiten Pyjama, damit ihn dieser einmal im KZ "besuchen" kann. Es kommt, wie es kommen muss: Beide werden selektiert, einzig Brunos Schuhe und ein Kleiderhaufen bleiben am Zaun zurück. Und niemand ahnt, was geschehen ist. Dies kann freilich auch ein jugendlicher Leser nur schwer erahnen. So kann Bruno komischerweise die Worte "Führer" und "Auschwitz" weder korrekt aussprechen noch ihre Bedeutung erkennen. Er verwendet stattdessen die Begriffe "Furor" und "Aus-Wisch". Ein einziges Mal wird der Hitler-Gruß erwähnt, die Begriffe "Juden" oder "Konzentrationslager" kommen z.B. im Text überhaupt nicht vor. All dies dient natürlich dazu, die LeserInnen im Unklaren zu lassen und so Spannung zu erzeugen. John Boyne nimmt mit dieser Strategie jedoch Kinder und Jugendliche nicht ernst. Einerseits entspricht nämlich das Verhalten des Protagonisten nicht dem eines 9 bis 10-jährigen Kindes. Andererseits ist es schwierig, für den Roman ein passendes Zielpublikum auszumachen: 12-Jährige haben nicht unbedingt das nötige Vorwissen, um den Text zu verstehen, für ältere Jugendliche gibt es bessere und realistischere Texte (z. B. die Tagebücher von Anne Frank und Peter Ginz). Erwachsene LeserInnen finden die Erzählperspektive sicher interessant, es gibt durchaus auch beeindruckende Szenen (Gespräche mit Eltern und Personal, Benimmregeln), sobald der englischsprachige Autor jedoch die NS-Problematik behandelt, bedient er sich vieler Klischees und wird gänzlich unrealistisch. *bn* Silvia Westreicher
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Exemplare
Ex.nr. Standort
2022 JE, Boy

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