Blueprint Blaupause : Klonen von Menschen u.d.daraus entstehenden Probleme

Kerner, Charlotte, 1999
Schulbibliothek BSZ Landwied
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-407-80837-0
Verfasser Kerner, Charlotte Wikipedia
Systematik JE - Jugenderzählungen/Romane
Schlagworte Klonen
Verlag Beltz & Gelberg
Ort Weinheim und Basel
Jahr 1999
Umfang 185
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Charlotte Kerner. Mit einem Nachwort der Autorin
Annotation Annotation: In "Blueprint" beschäftigt sich Charlotte Kerner mit den psychischen Auswirkungen der Gentechnik auf die menschliche Persönlichkeit und Individualität. Der Roman ist ungenau erzählt und sprachlich bescheiden; die Geschichte erscheint konstruiert und langweilig und verfehlt damit ihre Wirkung. "Dein Anfang ist mein Ende", - diese Geschichte beginnt mit einem Ende, dem Tod von Iris Sellin. Als sie von ihrer unheilbaren Erkrankung erfährt, lässt sich die erfolgreiche Musikerin klonen, um den Tod zu überlisten. Schon der Name des Kindes ist Verpflichtung: aus Iris wird Siri. Diese findet erst nach dem Tod der Mutter zu ihrem eigenen Leben: das Schreiben wird ihr zur Befreiung. Nach "Geboren 1999" widmet sich Charlotte Kerner erneut der Gentechnik und zeigt deren psychische Auswirkungen. Somit pendelt die Geschichte zwischen individueller Selbstsuche und allgemeinen Überlegungen zur Problematik des Klonens - und scheitert letztlich daran. Viel zu hoch fängt der Ton dieser Geschichte an, die sich bald in einer Mischung aus Klage und Abrechnung verliert und Siris Stimme vom Leiden an einer verzweckten Existenz kommentierend erstickt. Überhaupt manipuliert die Autorin ihre Figuren beliebig und verwendet nur, was ihr ins Konzept paßt. Dabei werden Gefühle weder motiviert noch erzählt, sondern nur behauptet. Blueprint ist kein Roman, sondern ein Fallbeispiel, dem die Auswirkungen der Gentechnik aufgepropft werden. Die Geschichte leidet an ihrer sterilen Statik. Um Siris genetisch festgelegte Ausweglosigkeit zu betonen, schließt Kerner alle äußeren Ereignisse und Entwicklungen aus: es gibt kein Leben neben dieser Mutter-Tochter-Beziehung. Nicht einmal Iris bekommt eine Stimme. Die Mutter dient nur als Schablone für Siris Wut und Enttäuschung. Wie auch alle anderen Figuren kein Leben haben, sondern bloße Staffage sind für Siris Selbstsuche. Denn für Kerner zählt nur die Wirkung des Erzählten, die Plausibilität der Geschichte interessiert sie nicht: Während Iris im Rollstuhl sitzt, lässt die Autorin Siri als ihre Doppelgängerin zur Autogrammstunde gehen (!). Und beim Begräbnis wird Siris 'gespenstische Ähnlichkeit' mit der Mutter bestaunt, als habe deren 20-jährige Krankheit keine Spuren hinterlassen. Doch indem die Autorin nur die genetische Veranlagung gelten lässt und alles geschichtliche Werden ausschließt, entzieht sie dem Erzählen seinen Boden. Kerners Geschichte spiegelt die Sterilität einer verplanten, jeder Freiheit beraubten Existenz. Ein 'Buch zum Streiten' ist es nicht geworden. Den im Nachwort angeschnittenen ethischen Fragen wird Kerner mit dieser Erzählung nicht gerecht. Das hätte mehr Originalität, Phantasie und Auseinandersetzung erfordert. "Blueprint" bleibt eine fahle Kopie. *ag* Klaus Gasperi
Bemerkung Katalogisat abgeglichen mit: onlineRezensionen (ÖBW)
Exemplare
Ex.nr. Standort
14483 JE, Ker

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