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Annotation: Sensible Erzählung über die schwierige Annäherung eines Jungen an seinen behinderten Bruder. Rezension: Es gibt ein Foto, auf dem Pauls Mutter mit einem Baby zu sehen ist. Ihr Gesicht macht einen bedrückten Eindruck und Paul weiß auch genau, woran das liegt. Das Baby, sein Bruder Jacob, hat nämlich einen "Konstruktionsfehler". Der Fachausdruck dafür lautet "Down-Syndrom", aber damit sollen sich die Erwachsenen beschäftigen. Paul beschließt sehr bald, an diesen seltsamen Bruder einfach so wenig wie möglich zu denken, kümmern sich doch die Eltern fast ausschließlich um ihn. Irgendwann muss die Familie umziehen, weil die Wohnung zu klein wird und Paul endlich ein eigenes Zimmer braucht. Sie ziehen weg aus der Stadt aufs Land, was Paul nicht übel gefällt, außer dass bald alle Leute zu wissen scheinen, was mit Jacob los ist. Das ist Paul peinlich. Am liebsten würde er sich verstecken oder so tun, als gäbe es Jacob überhaupt nicht. Dieses Spiel treibt er bis zu Jacobs siebtem Geburtstag. Da geschieht etwas, das seine Haltung schlagartig verändert. Paula Fox hat eine Geschichte über die schwierige Annäherung eines Jungen an seinen behinderten Bruder geschrieben. Sie geht sensibel um mit den Widerständen, die Paul hat, und schildert sehr genau, was in ihm vorgeht. Das ist manchmal brutal und man möchte Paul bestrafen für seine Grausamkeit, aber man versteht ihn auch, ist er doch ein Kind, das die Zuwendung der Umgebung ebenso braucht wie sein Bruder. Dass er lange nicht bemerkt, wie viel Liebe ihm gerade dieser schreckliche Bruder mit Konstruktionsfehler entgegenbringt, ist das Thema dieser leisen Geschichte. Eine kritische Anmerkung am Rande: Ein etwas sorgfältigeres Lektorat hätte sicher die paar Übersetzungsmängel verhindern helfen können. *ag* Ingeborg Gleichauf |
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