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Darstellung der Bevölkerungsentwicklung Europas in den letzen 1000 Jahren. (GE) Massimo Livi Bacci, Professor für Demografie an der Universität Florenz, zeichnet im vorliegenden Band die Bevölkerungsentwicklung Europas des letzten Jahrtausends nach - die Einwohnerzahl stieg in diesem Zeitraum von 30 bis 50 auf etwa 730 Millionen - und zeigt die Hauptfaktoren für diese Entwicklung, die von Region zu Region unterschiedlich verlief, sachkundig und kompakt auf: Bis zum Beginn der industriellen Revolution, dem 'alten demographischen Regime“, waren Erde und Raum, Ressourcen und Nahrungsmittel sowie Mikroben und Krankheiten im Gegensatz zu Heirat, Fruchtbarkeit und Migration vom Menschen kaum beeinflussbare und auch bestimmende Größen. Eine Änderung ist mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts festzustellen: Die Abschwächung der Versorgungskrisen, die Verbesserung von Ernährung und Fortschritte in der Medizin sowie die Änderung der epistemologischen Situation brachte eine größere Lebenserwartung und damit einen Anstieg der Bevölkerungszahlen. Dieser Wachstumszyklus findet nun im ausgehenden 20. Jahrhundert – in dem äußere Faktoren immer weniger eine Rolle spielen und die bevölkerungsrelevanten Verhaltensweisen primär subjektiven Interessen untergeordnet werden können - sein Ende. Bacci vermittelt die komplexe Materie verständlich und durch eine Anzahl von Grafiken und Tabellen auch anschaulich, er macht mit verschiedenen demografischen Erklärungsmodellen bekannt und bietet damit eine gelungene Einführung in eine kaum beachtete historische Disziplin. *bn* Karl Krendl |
