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Bewusstseinsbildung als bürgerliche Tugend. (NB) Andreas Salcher, vielen hinreichend bekannt als ÖVP-Politiker und als Autor des Bestsellers "Der talentierte Schüler und seine Feinde", nimmt sich diesmal der ganz großen Themen Hunger, Ausbeutung, Klimawandel und Menschenrechtsverletzungen sowie unserem fatal gleichgültigen Verhalten gegenüber diesen Problemen an. Im Gegensatz zu anderen Autoren entwirft Salcher aber keine großen Konzepte zur Weltverbesserung oder fordert tiefgreifende Maßnahmen von Politikern und Experten, sondern er versucht, jeden einzelnen Bürger in die Pflicht zu nehmen. Das wirkungsvoll inszenierte Titelbild, in dem ein Mädchen uns eine reflektierende Folie als Spiegel vorhält, nimmt die Kernfrage gleich vorweg: Können wir uns angesichts der Folgen unseres kurzsichtigen Handelns noch in den Spiegel schauen? Auf den folgenden 276 Seiten zeigt Salcher anhand vieler anschaulicher Beispiele Möglichkeiten auf, wie jede(r) von uns mehr Umsicht und Weitsicht lernen und durch die neu gewonnenen Einsichten kleine Beiträge zum Abbau der vielen Missstände leisten kann. Zöge etwa jeder Einzelne die vielen Nebenwirkungen des Erwerbs und Betriebs eines PKW in Betracht, so wäre der Verzicht darauf ein Leichtes und es gäbe weder derart massive Verkehrs- und Umweltprobleme noch Kriege um Erdöl. Salcher setzt darauf, dass derartige Entscheidungen zugunsten einer gerechteren und nachhaltigeren Welt gewissermaßen die Synapsen neu verdrahten und sich dadurch langsam unser Verhalten ändert. Auch wenn diese Methode beim Autor selbst nicht zu wirken scheint - vielleicht ist aber der Verzicht auf einen BMW eine allzu große Hürde -, lohnt sich die Lektüre. *bn* Simone Klein |
