Annotation |
Klappentext: Eine junge Frau ist auf dem Weg nach London, um eine unerwiderte Jugendliebe ein letztes Mal zu treffen. Im Gepäck hat sie sechs Kassetten, die von sechs Jungen für sie aufgenommen wurden. Ein mißglückter Liebesversuch pro Kassette. Und sie erinnert sich: an Tellerauge, ihren Sandkastenfreund, an ihre Zeit als größtes und dickstes Kind der Klasse und das Froschhospital. An die Demütigungen in der Schule, das qualvolle Familienleben mit dem Nichts von Mutter, dem mit Selbstmord drohenden Vater, der Oma, die nicht alle Tassen im Schrank hat und ihr Bruder, der allabendlich sein Geld küßt. Und an die Schrecken der Diätversuche, den impotenten ersten Freund mit den moosig-pelzigen Zähnen, den ersten Job in der Hundeleinenfabrik, den gescheiterten Therapieversuch, die wilde Zeit als Punk...
Karen Duve gibt dem Elend der Kindheit und dem Drama der Pubertät – die eben beide nicht einfach wie von selbst aufhören, sondern immer weiter leben - endlich einmal eine weibliche Stimme. Endlich einmal wird dieser ganze Krampf aus Vergeblichkeit und Anstrengung, aus Euphorie und Depression, all das aufgestaute und nie erledigte Unglück von einer Autorin erzählt, die weise darauf verzichtet, die Leser mit psychologisierendem Viertelwissen abzuspeisen. |