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Jutta begreift im heißen Sommer 1959 ihre Gefühle. (ab 12) (JE) Jutta liest wie ihre Freundinnen gerne Liebesromane, sie weiß alles über den ersten Kuss, die erste Umarmung. Evelyn hat mit ihrer Lehre begonnen und ihr Chef nimmt sie bereits auf Dienstreisen mit; die Zuneigung von Annemarie zum roten Jan aus Holland leidet unter den Vorurteilen den Deutschen gegenüber. Jutta beobachtet: ihre Eltern, ihre Freundinnen, ihre Großmutter, die eklige Tante mit ihrem Nicht-Ehemann, Onkel Gustav. Antworten auf ihre heimlichen Fragen nach dem richtigen Leben und der richtigen Liebe findet sie so nicht. Chidolue setzt den Zauber der Schlagertexte, die Idole des damaligen Films - Sophia Loren und Romy Schneider - in Bezug zur Wirklichkeit des selber genähten Röckchens, der kleinbürgerlichen Wohnlandschaften, der Ausflüge mit dem Roller. "Flittchen" nennt Juttas Vater die nun schwangere Evelyn, während seine Tochter endgültig Abschied von den Romanlieben und -küssen nimmt. "Mit einem Schlag weiß ich alles, aber ich kann es nicht begreifen", mit diesem Satz lässt die Autorin diese Collage enden. Sie hat heutigen jungen LeserInnen die sexuellen Phantasien ihrer Mütter näher gebracht, vielleicht auch die der ganz jungen Großmütter: Ein großartiger Roman - für alle Bibliotheken, besonders auch für Literaturkreise, zu empfehlen. *bn* Christina Gastager-RepolustJutta begreift im heißen Sommer 1959 ihre Gefühle. (ab 12) (JE) Jutta liest wie ihre Freundinnen gerne Liebesromane, sie weiß alles über den ersten Kuss, die erste Umarmung. Evelyn hat mit ihrer Lehre begonnen und ihr Chef nimmt sie bereits auf Dienstreisen mit; die Zuneigung von Annemarie zum roten Jan aus Holland leidet unter den Vorurteilen den Deutschen gegenüber. Jutta beobachtet: ihre Eltern, ihre Freundinnen, ihre Großmutter, die eklige Tante mit ihrem Nicht-Ehemann, Onkel Gustav. Antworten auf ihre heimlichen Fragen nach dem richtigen Leben und der richtigen Liebe findet sie so nicht. Chidolue setzt den Zauber der Schlagertexte, die Idole des damaligen Films - Sophia Loren und Romy Schneider - in Bezug zur Wirklichkeit des selber genähten Röckchens, der kleinbürgerlichen Wohnlandschaften, der Ausflüge mit dem Roller. "Flittchen" nennt Juttas Vater die nun schwangere Evelyn, während seine Tochter endgültig Abschied von den Romanlieben und -küssen nimmt. "Mit einem Schlag weiß ich alles, aber ich kann es nicht begreifen", mit diesem Satz lässt die Autorin diese Collage enden. Sie hat heutigen jungen LeserInnen die sexuellen Phantasien ihrer Mütter näher gebracht, vielleicht auch die der ganz jungen Großmütter: Ein großartiger Roman - für alle Bibliotheken, besonders auch für Literaturkreise, zu empfehlen. *bn* Christina Gastager-Repolust |
