| Annotation |
Kurzweilig gestaltete Interviews mit außergewöhnlichen Fachleuten. (GS) Welcher interessierte Mensch will nicht mal Genaueres erfahren über ein bestimmtes Wissensgebiet? Das aber dann möglichst sofort! Fragestellungen ergeben sich beispielsweise beim Zeitungslesen genauso wie aus Gesprächen oder beim Studium einschlägiger Fachliteratur. Mit befriedigenden Antworten hapert es aber meistens mehr, als einem lieb ist. Selbst das Internet kann da nicht immer weiterhelfen. Aber eines ist klar: Unter uns Lebenden weilt immer ein Experte, der unsere gerade anstehende Frage am besten beantworten könnte. Nur müsste man den, hätte man ihn identifiziert, eben auch sofort anrufen können. Man ahnt schon, dass zwangsläufige Folgefragen auch unseren gerade georteten Experten aus dem Gleichgewicht werfen könnten. Gabriele Goettle hat fast drei Dutzend Experten ausfindig gemacht und eingehend befragt. Sie stellt die jeweiligen Personen und deren besonderes Wissen und Können so geschickt dar, dass sich beim voyeuristischen Leser durchwegs der Wunsch einstellt, sich den Namen des jeweiligen Spezialisten für weitere Detailfragen vorzumerken. Das Unerwartete beim Lesen der kurzweilig geschriebenen, mit vielen bunten "Expertenerlebnissen" gespickten Geschichten ist, dass man sich plötzlich für Gebiete interessiert, die vorher so gut wie nie das Gehirn belasteten. Zumindest der Rezensent hat sich vorher nie für Taxidermisten, Ethnopsychoanalytiker, orthopädische Schuhmacher, Prominentenschneider, Rohrpostmeister, Parasitologen, Großstadt-Kanalsysteme oder Schneekugelfabrikanten interessiert. Dieses wachgerufene Interesse hängt wohl auch damit zusammen, dass die Autorin es versteht, mit ihrer Art der Darstellung die menschliche Neugierde zu wecken. Allein schon die detaillierten Lebensläufe mit Konterfeis der Interviewten machen den Leser auf die jeweils folgende Geschichte neugierig. Zugegeben, das Expertenwissen eines Mathematikers kann man auf ein paar Seiten nicht echt vermitteln. Hier half die Autorin mit veranschaulichender Beschreibung des gesamten Hintergrundes kräftig nach. Der den Befragten sehr einheitlich zugeschriebene Erzählstil führt manchmal zu etwas störenden Wiederholungen. Empfehlenswert für Leser jeden Alters. *bn* Frieder RabusKurzweilig gestaltete Interviews mit außergewöhnlichen Fachleuten. (GS) Welcher interessierte Mensch will nicht mal Genaueres erfahren über ein bestimmtes Wissensgebiet? Das aber dann möglichst sofort! Fragestellungen ergeben sich beispielsweise beim Zeitungslesen genauso wie aus Gesprächen oder beim Studium einschlägiger Fachliteratur. Mit befriedigenden Antworten hapert es aber meistens mehr, als einem lieb ist. Selbst das Internet kann da nicht immer weiterhelfen. Aber eines ist klar: Unter uns Lebenden weilt immer ein Experte, der unsere gerade anstehende Frage am besten beantworten könnte. Nur müsste man den, hätte man ihn identifiziert, eben auch sofort anrufen können. Man ahnt schon, dass zwangsläufige Folgefragen auch unseren gerade georteten Experten aus dem Gleichgewicht werfen könnten. Gabriele Goettle hat fast drei Dutzend Experten ausfindig gemacht und eingehend befragt. Sie stellt die jeweiligen Personen und deren besonderes Wissen und Können so geschickt dar, dass sich beim voyeuristischen Leser durchwegs der Wunsch einstellt, sich den Namen des jeweiligen Spezialisten für weitere Detailfragen vorzumerken. Das Unerwartete beim Lesen der kurzweilig geschriebenen, mit vielen bunten "Expertenerlebnissen" gespickten Geschichten ist, dass man sich plötzlich für Gebiete interessiert, die vorher so gut wie nie das Gehirn belasteten. Zumindest der Rezensent hat sich vorher nie für Taxidermisten, Ethnopsychoanalytiker, orthopädische Schuhmacher, Prominentenschneider, Rohrpostmeister, Parasitologen, Großstadt-Kanalsysteme oder Schneekugelfabrikanten interessiert. Dieses wachgerufene Interesse hängt wohl auch damit zusammen, dass die Autorin es versteht, mit ihrer Art der Darstellung die menschliche Neugierde zu wecken. Allein schon die detaillierten Lebensläufe mit Konterfeis der Interviewten machen den Leser auf die jeweils folgende Geschichte neugierig. Zugegeben, das Expertenwissen eines Mathematikers kann man auf ein paar Seiten nicht echt vermitteln. Hier half die Autorin mit veranschaulichender Beschreibung des gesamten Hintergrundes kräftig nach. Der den Befragten sehr einheitlich zugeschriebene Erzählstil führt manchmal zu etwas störenden Wiederholungen. Empfehlenswert für Leser jeden Alters. *bn* Frieder Rabus |
