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Simon Singh Geheime Botschaften Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet München, Hanser, 2000 Kassette zu S. Singh, Geheime Botschaften, ca. 55 Min. Sprecher: Simon Singh, Edgar M. Boehlke, Moritz Stöpel u.a. DVH Der Hörverlag, 2000 Alice's und Bob's Kommunikationsproblem Alice will Bob eine Nachricht senden. Um zu verhindern, dass die eifersüchtige Eve sie in die Hände bekommt, verschlüsselt sie den Text. Damit Bob die Botschaft lesen kann, braucht er jedoch erst einen Schlüssel, und damit beginnt das Problem ... An dieser kleinen Episode entfaltet der britische Physiker Simon Singh die Geschichte der Kryptographie und deren Entzifferung von Herodot über Maria Stuart bis zu den elektronischen Kommunikationsmedien der Gegenwart. Trotz des technischen Fortschritts lassen sich sämtliche Chiffriersysteme im Grunde auf zwei Modelle zurückführen: die Transposition, wo die Reihenfolge der Buchstaben in einem Text verändert wird, und die Substitution, wo man jedes Zeichen durch ein anderes ersetzt. Die einzelnen Verfahrensweisen werden durch zahlreiche Skizzen veranschaulicht und vermögen dank der sprachlichen Brillanz des Autors auch technisch weniger versierte Leser in ihren Bann zu ziehen. Nicht ganz einsichtig ist allerdings die Gliederung des Stoffes, wenn etwa die Entzifferung der Hieroglyphen im Anschluss an den amerikanisch-japanischen Pazifikkrieg behandelt wird. Nachdem es im Zweiten Weltkriegs britischen Wissenschaftern gelungen war, das als unentschlüsselbar geltende deutsche "Enigma"-System zu knacken, verlagerte sich der Kampf zwischen Codierern und Decodierern, besonders seit der Erfindung des Computers in den 50er Jahren, zunehmend auf den kommerziellen Sektor, der sich jedoch erst gegen den Widerstand der staatlichen Geheimdienste behaupten musste. Am Ende des Buches entwickeln Alice und Bob nicht nur e-mail und Internet, sondern gleich auch die undechiffrierbare Quantenkryptographie der Zukunft. Und wer Lust bekommen hat, selbst einmal geheime Nachrichten zu entziffern, findet im Anhang zehn verschlüsselte Texte vor, für deren Lösung der erste Einsender 10.000 Pfund erhält. Auf einer - getrennt erhältlichen - Kassette sind Auszüge aus den einzelnen Kapiteln zusammengestellt, die einen guten Überblick über den Inhalt des Buches geben und jene, die bisher davor zurückgeschreckt sind, dazu animieren können, sich doch noch die Langfassung zu Gemüte zu führen. Alexander Kraljic *Sz* Februar 2001 |
