| Annotation |
Vier nicht unbedingt dem Bravheitsideal entsprechende Mädchen verbringen die Sommerferien bei ihrer nicht unbedingt dem Großmutterideal entsprechenden Oma. Die langsam aufgebaute Beziehung zueinander und die Lernfähigkeit auf beiden Seiten werden in einer Fülle von Episoden und Einfällen mit nie gekünstelt wirkendem Humor in schwungvoller Übesetzung erzählt. In jeder Phase ein Lesevergnügen! Durch das Titelbild- wie die Innenillustrationen ein kabarettistisch anmutender Versuch, Augenblicke skizzenhaft festzuhalten - durchaus gewappnet, übersteigt das mit viel Esprit übersetzte Feuerwerk an unerwarteten Situationen, pointenreichen Dialogen und gewandt gefügten Erzählpassagen doch alle Hoffnungen. Das Pesonalinventar bilden vier Mädchen, Schwestern, ob ihren Aktionen außer Haus und gegenseitigen Auseinandersetzungen stets etwas zerzaust und verwahrlost, befallen von der unheilbaren Sucht nach Lesestoff. Für den Knall im Sternenregen sorgt eine forsche und etwas skurrile Frau, genannt Oma die Große und ihres Zeichens Retterin der verlorenen Kindheit vor zuviel Stubenhockerei: Anstelle von Gedrucktem stehen während der Ferien in dem kleinen Dorf am Meer Bewegung im Freien, deftige Mahlzeiten (wobei nie ganz klar wird, ob Oma die Große nicht doch Hundefutter unter das Essen mischt...) und jede Menge Hausarbeit auf dem Programm. Zurückhaltend dargestellt, mit Hilfe fast unscheinbarer Details und kleiner Gesten finden Ruth, Naomi, Rachel und Phoebe zu einem ganz neuen Verhältnis zur Zeit, entdecken Fähigkeiten, die nie ans Licht gekommen wären, ohne den verzweifelten Versuch, dem so trostlos erscheinenden Urlaubsort mit viel Mut zum Chaos zumindest Kurzweil abzuringen. Und wenn ich auch persönlich meine Erfüllung (noch?) nicht im "Kübelfischen" finden konnte, so halte ich dieses Buch doch für außerordentlich geeignet als Ferienlektüre für Orte, an denen es nur Kochbücher und Shakespeare zu lesen gibt. *KKJL* (1992-1997) |
Klasse: 4 Zum Antolin Quiz 
